Dankbarkeit. In meinen schweren Depressionsphasen beginnt für mich die Welt immer zu einem dunklen und gefährlichen Ort, ich selbst verblasse zu einem grauen und ängstlichen Etwas. Wenn ich überhaupt irgendwelche Gefühle empfinde, dann sind diese von Argwohn, misstrauen und Traurigkeit beeinflusst. Es ist für mich nahezu unmöglich ohne Anstrengung über Dankbarkeit nachzudenken.
Und seien wir mal ganz ehrlich? Ich hielt „Dankbarkeit“ sehr lange für einen dieser dämlichen Ratschläge wie „Geh mal mehr raus!“ oder „Du musst einfach positiv denken!“ und häufig schlägt der Aspekt der Dankbarkeit auch genau in diesen Bereich.
Aber wenn man beginnt wieder ein wenig Kraft zu schöpfen, dann kann Dankbarkeit zu einem liebevollen Begleiter werden. Darum geht es in dem heutigen Blogbeitrag.
Inhalte
Dankbarkeit und Depressionen

Eine echten Depression lässt sich nicht dadurch beheben, dass man einfach sein Mindset umstellt. Viele mit Depressionen benötigen eine professionelle Therapie und ärztliche Unterstützung und haben schlichtweg nicht die Kraft um an einer positiven Lebenseinstellung noch zusätzlich zum „Überleben“ zu arbeiten.
In einer anhaltenden depressiven Stimmung oder einer überwindbaren Lebenskrise kann allerdings die Achtsamkeit und die damit verbundene positive Lebenseinstellung zu einer Stütze und dann sogar zu einer veränderten Persönlichkeit wird.
Trotzdem empfehle ich jeden, der sich vielleicht gerade in einer guten Phase einer schweren Depression befindet sich in Dankbarkeit im Sinne der Achtsamkeit zu üben. Wichtig ist, es geht hierbei nicht darum jemand anderen gegenüber dankbar zu sein und das Gefühl zu haben ihm etwas schuldig zu sein, sondern sich selbst gegenüber.
Achtsamkeit und Dankbarkeit
Dankbarkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Achtsamkeitspraxis. Es geht darum, sich bewusst auf das Positive in unserem Leben zu konzentrieren und uns darüber zu freuen. Wenn wir dankbar sind, erkennen wir die Fülle und Schönheit in unserem Leben, anstatt uns auf das Negative oder Mangelhafte zu konzentrieren.
In der Achtsamkeitspraxis können wir dankbar sein für unsere Atmung, unseren Körper, unsere Sinne, unsere Beziehungen, unsere Umgebung und alles andere, was uns glücklich macht. Wenn wir Dankbarkeit üben, können wir uns von negativen Gedanken und Emotionen befreien und uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist.
Für mich persönlich bedeutet das regelmäßige fokussieren auf die Dinge, für die ich dankbar sein kann, zum Beispiel, dass ich mit einem guten Gefühl einschlafe. Ich habe die Gewohnheit entwickelt jeden Abend mir fünf Minuten Zeit zu nehmen um ein Dankbarkeitstagebuch zu führen.
Das Dankbarkeitstagebuch
Ohje. Jetzt habe ich schon ein Journal der Achtsamkeit und auch noch ein Dankbarkeitstagebuch? Am besten erwähne ich mein Hexenjournal und mein Bullet Journal gar nicht erst!
Aber ja, ich glaube, dass ein kleines Notizheft neben dem eigenen Bett in welchem ich jeden Abend niederschreibe für welche Dinge ich dankbar bin, für unverzichtbar inzwischen. Hierbei habe ich mir eine Routine entwickelt, die dafür sorgt, dass ich zunächst in einem kurzen Satz schreibe, was für mich besonders schwer war an diesem Tag.
Zum Beispiel „Heute war es schwer meinen Kollegen gegenüber freundlich zu bleiben.“
Danach strebe ich an zu überlegen, ob an der Situation etwas war, für das ich dankbar sein kann. Obwohl es mir in den ersten Momenten immer recht schwer fällt, besonders wenn die Situation aus meinen Augen sehr ungerecht war, finde ich doch immer etwas.
Das kann beim obigen Beispiel dann so aussehen: „Ich bin dankbar, dass ich heute nicht weiter mit Ihnen zusammenarbeiten müsste.“ oder auch „Ich bin dankbar für das Verständnis, das wir alle mal einen schlechten Tag haben und ich mir keine Sorgen um die Haltung meiner Kollegen mir gegenüber machen muss.“
Danach versuche ich immer noch ein paar andere Dinge zu finden, die ich im letzten Monat noch nicht aufgeschrieben habe. So wiederholt sich regelmäßig an schweren Tagen die Dankbarkeit für „der Tag ist zu Ende“ oder „heißen Kaffee“ oder „meinen liebevollen Partner“.
Wie die Einstellung sich langsam ändert
Durch diese Übung haben sich bei mir zwei Dinge verändert:
- Ich schlafe mit einem glücklicheren Gefühl ein.
- In einer wütenden Situation denke ich darüber nach, ob nicht auch etwas positives an dieser Situation ist.
Natürlich arbeite ich generell an meiner Einstellung zum Leben und erlebe so viele Veränderungen aktuell von denen nicht alle auf die Achtsamkeit geschoben werden können, doch ich glaube, dass meine Möglichkeit zum Erkennen von Positivität durchaus von meiner Dankbarkeitspraxis kommt.
Und mit jeden Tag, den ich mich darum kümmere, diesen Aspekt weiter zu verfolgen festigt er sich und wird zu einem Teil meiner Persönlichkeit. Ganz im Sinne des Selbstmitgefühls kann ich anerkennen, dass eine Situation nicht einzigartig ist und das Leben uns nun einmal vor schwierige Herausforderungen stellt. Aus diesem Gefühl heraus kann ich dann Aspekte in einer Situation erkennen, für die ich dankbar bin.

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