Ein Blog der sich mit Achtsamkeit beschäftigt, kommt um das Thema Meditation nicht herum. Und ehrlich? Es kann ganz schön nerven, wenn einem immer wieder alle einreden, dass man meditieren muss um achtsam zu sein!
Und darum schreibe ich heute mal 10 Gründe auf, die gegen die Meditation sprechen! Und werde im zweiten Atemzug sagen, wieso dieser Grund meistens doch kein wirkliches Hindernis ist, denn ich mag Meditation eigentlich sehr gerne, obwohl es mir ebenso häufig auf den Zeiger geht.
Inhalte
- 10 Gründe
- 1. Ich kann mich nicht auf „nichts denken“ konzentrieren!
- 2. Ich habe einfach keine Zeit zum meditieren!
- 3. Beim langen Sitzen im Schneidersitz schlafen meine Beine ein!
- 4. Ich sitze aber halt trotzdem nicht gerne so lange still!
- 5. Ich werde immer so traurig/wütend/zornig wenn ich versuche zu meditieren.
- 6. Mir gehen diese ganzen Klangschalen und Tempelmusik auf den Zeiger!
- 7. Ich habe es mal versucht und es bringt mir einfach nichts!
- 8. Dieser esoterische Scheiß ist nichts für mich!
- 9. Das ist doch alles nur Abzocke!
- 10. Ich will aber trotzdem nicht!
- Eine Übung der Meditation
10 Gründe
1. Ich kann mich nicht auf „nichts denken“ konzentrieren!
Und das ist völlig verständlich! Unser Gehirn ist ein Organ, welches explizit dafür geschaffen wurde zu denken und zu steuern. Wir denken zu jeder sich bietenden Gelegenheit, selbst im Schlaf ist unser Hirn hochaktiv. Wie also sollte es dir von jetzt auf gleich gelingen dein Denkorgan dazu zu überreden das Denken vollkommen einzustellen? Gar nicht. Aber vielleicht lenkst du deine Gedanken gezielt auf einen Punkt auf den du sonst nicht achtest.
2. Ich habe einfach keine Zeit zum meditieren!
Ja, in unserer heutigen ist es schwer zwischen all den verschiedenen Terminen und unserer von reizen überfluteten Gesellschaft die Zeit für sich zu finden einfach mal 5/10/20/45min nur mit sich selbst beschäftigt zu sein.
Gerade wenn man stets die Bedürfnisse aller um sich herum erfüllen muss oder möchte. Da ist die Familie, der Ehepartner, die Freunde und natürlich der Chef und die Arbeitskollegen, die ständige Verfügbarkeit und Pünktlichkeit überall und immer für ihre Bedürfnisse einfordern, von dir.
Und dann kommt dazu noch die ganze Zeit, die wir mit Sachen verbringen, die uns nicht wirklich glücklich machen. Zeit sinnlos am Smartphone verschleudern gehört zu meinen größten Zeitfressern! Die 5 Minuten habe ich irgendwie immer. Was ist dein größter Zeitfresser, der dich nicht richtig glücklich macht? Zeitung lesen, Nachrichten schauen, Arbeitsemails vor der Arbeitszeit checken, eine Serie schauen – weil man das halt schon immer jeden Abend gemacht hat- die Zeitfresser in unseren Leben sind vielzahlig.
3. Beim langen Sitzen im Schneidersitz schlafen meine Beine ein!
Und warum sitzt du dann im Schneidersitz? Um zu meditieren kannst du dich auch auf einen Hocker setzen. Oder ein Sofa. Oder du legst dich einfach hin. Ich nutze zum Beispiel gerne ein Meditationskissen. Ich habe einige ausprobiert, bis ich die richtige Höhe, Härte und Größe für mich entdeckt habe.
4. Ich sitze aber halt trotzdem nicht gerne so lange still!
Vielleicht täte dir dann gerade die Meditation gut, um das zur Ruhe kommen für dich zu entdecken.
Oder du versuchst es mit einer alternativen Meditation. Zum Beispiel eine Gehmeditation!
5. Ich werde immer so traurig/wütend/zornig wenn ich versuche zu meditieren.
Der große Segen und Fluch der Meditation ist, dass man früher oder später beginnt über sein Leben nachzudenken. Denn das Gehirn ist ein Organ das zum Denken geschaffen wurde, wie oben bereits erwähnt.
Außerdem lernen wir von klein auf an, dass wir unsere Gefühle von unserem Alltag trennen sollten.
„Stell dich nicht so an.“
„Das ist doch kein Grund zum Heulen.“
„Echte Kerle weinen nicht.“
„Sei doch nicht gleich hysterisch.“
Solche und ähnliche Sätze haben wir alle von der Umwelt zu hören bekommen. Und es geht im Arbeitsleben weiter, damit, dass man sich vor seinen Kollegen zusammenreißt. Sich nicht beschwert und auf keinen Fall mal wütend zu seinen Kollegen wird, denn das schickt sich nicht.
Gewährst du dir nun also exklusive Zeit um nur bei dir zu sein, nur bei deinem Körper und deinem Atem, kann es sein, dass sich all diese Gefühle bahn brechen. Sie wollen raus und schlagen mit voller Wucht gegen die sorgsam aufgerichtete Schutzwand. Das ist eine sehr schwere Situation und das solltest du verarbeiten. Mir haben hier die Übungen zum Selbstmitgefühl sehr geholfen.
„Doch, für mich ist das ein Grund zum weinen! Ich bin traurig/wütend/zorning und ich darf das sein!„
6. Mir gehen diese ganzen Klangschalen und Tempelmusik auf den Zeiger!
Gut, dann nutze sie nicht. Die Klangschale wird genutzt um während einer Meditation den Beginn anzukündigen und währenddessen den Fluss der Zeit. Natürlich wird auch das Ende mit zum Beispiel drei Schlägen angezeigt. Damit wird vermieden, dass eine fremde Stimme dir plötzlich in der Stille die zeit ansagen muss. Es ist ein Angebot, keine Pflicht.
Gleiches gilt für jede Art von Musik. Wer es unbedingt möchte kann sogar versuchen zu Rockmusik zu meditieren. Doch Stille, Naturtöne oder ruhige Tempelmusik haben sich als wenig aggressiv und dominant erwiesen, sodass man in einen meditativen Zustand kommen kann.
Es gilt jedoch: Richtig ist, was für d-ich funktioniert.
7. Ich habe es mal versucht und es bringt mir einfach nichts!
Jeder kennt bestimmt die Phase von Kindern wo sie gestern noch Nudeln mochten und ein paar Wochen später würden sie ihre Eltern am liebsten einbuddeln, weil diese ihnen Nudeln auf den Tisch legen. Und einigen Menschen geht es mit Hobbies so, wer segeln in der Jugend noch total doof und uncool fand, entdeckt vielleicht später seine Leidenschaft in eben diesem Sport.
Ich glaube nicht, dass automatisch jedes Hobby für jeden Menschen geeignet ist. Doch ich glaube daran, dass es manchmal einfach mehrere Anläufe braucht, bis man eine Leidenschaft für etwas entwickelt. Und gerade bei einem Hobby, welches so ungreifbar und individuell ist, kann es schonmal länger brauchen. Dazu kommt, dass viele Menschen durch unrealistische Darstellung durch Filme oder durch sehr esoterische Personen eine verzerrte Wahrnehmung von der Meditation haben.
8. Dieser esoterische Scheiß ist nichts für mich!
Wenn man in einer Meditation direkt dazu aufgefordert wird die Liebe des Universums in sich einzusaugen und all die negativen Emotionen durch sein Kronen-Chakra loszulassen, dann kann das befremdlich wirken. Für mich auch!
Doch wenn man eine Weile verschiedene geführte Meditationen durchgeht, merkt man schnell, ob ein Lehrer eher medizinisch, therapeutisch, wissenschaftlich oder eben esoterisch veranlagt ist. Und wenn der Lehrer nicht zu einen passt, hat man bei einem Hobby die Möglichkeit den Lehrer zu wechseln. Wenn er nur unbequem für einen ist, kann man natürlich auch versuchen sich an ihn zu gewöhnen, aber wird man damit glücklich?
9. Das ist doch alles nur Abzocke!
Es gibt hunderte von kostenlosen Angeboten und traditionell bietet zum Beispiel ein buddhistisches Zentrum seine Lehren der Meditation gratis an. Das ist zum Beispiel einer der Grundsätze des Buddhismus. Auch beliebt sind Podcasts oder Apps. Die „Insight App“ hat neben ihrer Premiummitgliedschaft auch viele tolle kostenlose Sitzungen.
Natürlich kann man daraus Abzocke machen, wenn man beispielsweise einen Kurs anbietet und dabei ein Heilversprechen abgibt. Oder für die Teilnahme verlangt, dass man Haufenweise teures Zeug aus dem eigenen Shop kauft.
Natürlich wollen auch
10. Ich will aber trotzdem nicht!
Wenn du dir meine Argumente, die für einen weiteren Versuch zu meditieren sprechen, durchgelesen hast und jetzt immer noch nicht meditieren willst, dann bist du derjenige, der mit der Entscheidung glücklich sein muss. Für mich macht es keinen Unterschied, ob du die untenstehende Übung vielleicht einmal für dich ausprobierst und so eine neue Erfahrung gewinnst, oder nicht.
Es geht in der Achtsamkeit vor allem immer um dich selbst. Um deine Entscheidungen und deinen bewussten Umgang mit dem Leben und dem leben mit den Konsequenzen deiner Entscheidungen.
Wenn du vielleicht noch unschlüssig bist, frage dich doch einfach:
Was verliere ich, wenn ich es tue?
Und wenn du feststellen solltest, dass 5 Minuten Lebenszeit alles ist was du für eine vielleicht neue Erfahrung verlierst. Dann ist diese Meditationserfahrung es vielleicht wert. Und die 10 Gründe gegen die Meditation, sind vielleicht ein Grund es mal auszuprobieren.

Eine Übung der Meditation
Diese Übung ist für Einsteiger ebenso geeignet, wie für Fortgeschrittene. Letztere werden diese Übung sicherlich sogar schon kennen. Es geht hierbei darum, seine Gedanken gezielt auf eine alltägliche Handlung zurückzubringen und diese ausnahmsweise mit vollem Bewusstsein wahrzunehmen.
Für diese Übung nehmt ihr euch ein sauberes Glas Wasser (0,2 l reicht völlig) und setzt oder stellt euch bequem hin. Bevor ihr anfangt zu trinken, betrachtet das Glas und versucht wahrzunehmen was ihr seht.
„Wahrnehmen, nicht werten“ ist hier der Zaubersatz.
- Wie fühlt es sich an?
- Bricht sich das Licht?
- Ist es kalt oder warm?
- Ist es schwer in eurer Hand?
- Riecht auch gerne einmal am Glas!
Nehmt euch dafür etwa zwei Minuten Zeit.
Dann nehmt ihr einen kleinen Schluck in den Mund. Schluckt nicht sofort herunter, sondern behaltet das Wasser im Mund. Versucht erneut alle Eindrücke aufzunehmen. Temperatur, Erfrischung, Geschmack.
- Wie fühlt sich das Wasser in eurem Mund an?
- Was passiert bereits vor dem Schlucken in eurem Körper?
- Und wenn ihr dann final herunterschluckt, wie fühlt sich das an?
- Könnt ihr eine Veränderung zu sonst feststellen?
Für mich persönlich ist diese Übung eine schöne Erinnerung daran, dass wir uns häufig im Alltag verlieren und als ich diese Übung in der Tagesklinik zum ersten Mal ausführte, merkte ich wie intensiv man ein Glas Wasser wahrnehmen und schmecken kann, wenn man es nicht einfach hastig hinunterstürzt.
Auch heute nutze ich diese Übung gerne, wenn ich aufgewühlt und hektisch bin. 3-5 Minuten in denen ich mit meinen ganzem Sein einfach nur bei einem Glas Wasser bin. Und ich beginne bei der Bewunderung bereits beim Einschenken. Denn wie geil ist es, dass wir in unserer heutigen Zeit einfach sauberes Trinkwasser aus einem Hahn oder einer Flasche bekommen ohne Aufwand?
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