Ich bin ein absoluter Notizbuchjunkie und trotzdem ist ein Tagebuch oder ein Achtsamkeitsjournal für mich immer eine unüberwindbare Herausforderung gewesen. Doch vor kurzen habe ich begonnen mich wieder mehr mit mir selbst und der Achtsamkeit zu beschäftigen. Mein Bullet Journal ist mein stetiger Begleiter, doch er ist eher für die tägliche Organisation und für die Ordnung meiner Gedanken. Mein „Buch der Schatten“ ist sicher bei meinem Hexensachen verwahrt. Doch ein Journal, was für Achtsamkeit und Selbstverwirklichung gedacht ist, habe ich erst seit kurzen.
Der Inhalt meines Journals
Auf die Idee bin ich durch zwei Filme gekommen „Ich bin dann mal weg“ – eine Reise auf dem Jakobsweg von Hape Kerkeling und „Eat Pray Love“ – ein steiniger Selbstfindungstrip. Im ersten wird ein Tagebuch verwendet, das habe ich nicht. In zweiteren hat ein Guru ein uraltes Buch mit all seinem Wissen, dass seine Schüler abschreiben sollen.
Und genau da setzt mein Achtsamkeitsjournal an. Ich lerne in den letzten Jahren so viel über die Achtsamkeit. Lese immer wieder in Büchern nach und muss mich selbst immer wieder erinnern, wo ich bestimmte „kluge Sätze“ herbekomme. Aber was wäre, wenn ich selbst ein Journal hätte, in dem ich niederschreibe was mir im Kopf herumschwirrt?
Das ist es! Also machte ich mir Stichpunkte, was möchte ich in dem Journal eigentlich haben?
- Meine Erkenntnisse der Stressmedizin
- Meine Erkenntnisse der Achtsamkeit
- Meine Erkenntnisse der Selbstfindung
- Lehrreiche Geschichten, wie die der grünen Meeresschildkröte.
- Übungen für Wandel, Stressreduktion und Selbstverwirklichung.
- Definitionen von Dingen wie „Selbstmitgefühl“
- Inspirationen jeglicher Art
- Rückschläge und Erfahrungen
- Quellen und Sachbücher
Die Wahl des richtigen Notizbuches
Normalerweise schwöre ich bei Notizbüchern für BuJo inzwischen auf Leuchtturm oder „Scribble That Matters“, in einem handlichen A5 oder B5 Format. Etwas das gut in die Handtasche passt. Für mein „Buch der Schatten“ entschied ich mich sogar für ein handgebundenes Echtleder Buch. So eines mit dickem Leder und einer Schnur zum verschnüren.
Doch mein Journal sollte Ruhe ausstrahlen. Es sollte mir genug Raum für meine Gedanken sein. Es sollte nix sein, dass man eben so in die Handtasche steckt. Es sollte mir die bewusste Entscheidung verdeutlichen mich jetzt mit diesen Themen zu beschäftigen. Und zu guter letzte: Es sollte besonders hübsch sein.

Es wurde ein dunkelgrünes Notizbuch im A4 Format mit goldenen Blüten und Beeren darauf. Klimatneutral von „trendstuff by Häfft“ mit Punktraster und Index. Einen Stifthalter klebte ich selbst noch hinein. In dunklem braun. Das passt gut zu den goldtönen und dem dunklem grün.
Und nach den ersten paar Seiten kann ich sagen, dass ich glücklich damit bin. Die Seiten bluten nicht durch, sie nehmen den Kugelschreiber gut auf, es sieht wirklich hübsch aus.
Der Start
Und dann stand ich vor den Problem, dass ich immer mit neuen Notizbüchern habe: Die Angst direkt am Anfang alles zu versauen und dann kann man es nicht mal mehr löschen! Lustigerweise musste ich dann lachen, denn in einer meiner Achtsamkeitsübungen, die ich auch im Notizbuch verewigen wollte, hatte ich gelernt mit mir selbst im Reinen zu sein und zu erkennen, dass der besondere Moment jetzt gerade ist. Und jetzt.
Wenn wir immer nur darauf warten,
Eine Bewohnerin die ich im BufDi kennenlernte.
das der besondere Moment kommt,
ist es irgendwann zu spät für das gute Geschirr.
Ich übersprang also den Index und schrieb eine kleine Einleitung, wieso ich dieses Buch jetzt anfange und was ich gerne hineinschreiben möchte. Und dann überlegte ich mir, welches Thema mich eigentlich der Achtsamkeit näher gebracht hatte. Es war die Stressmedizin. Mein Zusammenbruch nach Stress und so beginnt dieses Buch mit einer Erläuterung was Stress ist und wieso es so wichtig ist seine Grenze zu verstehen. Und warum Entspannung und Erholung so wichtig ist.
Und so halte ich es seitdem immer. Wenn ich etwas hineinschreibe, dann ist es egal, ob es zum vorangegangen Thema passt. Oder ob es gut ausformuliert ist. Es ist mir egal, ob ich den Text durchstreichen muss, weil ich zwischen Sie und Du hin und hergeswitcht bin. Ich versuche es in der persönlichen Anrede zu halten, doch rutsche immer wieder in das formelle Sie.
Dabei ist es mein Notizbuch. Es ist nicht wie das Notizbuch eines Gurus für Schüler. Seien wir mal ehrlich: Ich stolpere eher schlecht als recht durch die Themen der Achtsamkeit und hole mir mal hie rund mal dort inspiration. Meine Meditation ist bei weitem nicht regelmäßig und mein Blog zur Achtsamkeit beschränkt sich auf Beiträge, die nützliche Denkanstöße geben können.
Ich habe nicht ein Achtsamkeitsseminar abseits meiner Tagesklinik besucht, auch wenn ich viel Lese. Sehe oder Höre zu dem Thema. Und von einer Ausbildung als Achtsamkeitscoach oder Therapeut bin ich Meilenweit entfernt. Zudem bin ich mit mir selbst noch nicht so sehr im Reinem, dass es für mich Sinn macht auch nur darüber nachzudenken. Wer möchte schon Achtsamkeit von jemanden lernen, der regelmäßig noch mit seiner Depression kämpft, sich ungesund ernährt, regelmäßig wütend wird und sich sportlich auch verbessern könnte?
Hah! Seht ihr wie wenig Selbstmitgefühl ich derzeit für mich habe?
Wenn man das so liest, müsste ich mich eigentlich nochmal an meinen eigenen Blogbeitrag erinnern, der zum Thema „Selbstmitgefühl“ und natürlich sollte ich die entsprechende Stelle in meinem Journal lesen. Und ich sollte mir vielleicht auch mal wieder eine geführte Meditation zu dem Thema anhören. So viele Möglichkeiten und doch sitze ich jetzt hier und ärgere mich über mich selbst.
Dabei gehört das Lehren zu meinen Big Five For Life. Ich möchte mein leben achtsam begehen und anderen dieses Wissen weitergeben. Doch es ist noch ein langer Weg, bis ich mich darin besser fühle. Durch meine private Situation habe ich wenig Möglichkeit zu Reisen und Seminare zu besuchen. Und ich glaube, dass ich denke, dass ich diese Möglichkeiten nicht habe, liegt auch daran, dass ich noch viel zu lernen habe.
Es freut mich wie immer, dass ihr mich ein Stück auf diesen Weg begleitet habt. Zum Schluss habe ich noch eine kleine Übung für euch.
Übung für akut Genervte
Diese Übung ist dafür gedacht, um sich selbst die eigenen akuten Probleme aufzuzeigen und einem einen Anstoß zu geben sich mit ihnen zu versöhnen. Ich habe sie so nun schon in einigen Büchern gefunden und auch in der Tagesklinik etwas ähnliches gemacht. Wenn auch mit einer anderen Intention.
Ich empfehle euch jeden Schritt nacheinander zu machen und die Bilder auch erst dann aufzudecken, wenn ihr die letzte erfüllt habt, denn sie bauen auf einander auf und wenn man die nächste Aufgaben bereits kennt, könnte es das Ergebnis verfälschen.
Ich hoffe euch hat diese Übung gefallen. Mir persönlich hilft sie immer noch, wenn ich mal „von allem und jedem“ genervt bin und meine Hutschnur sehr kurz ist. Dann atme ich mit dieser Übung kurz durch und erkenne wo meine Gefühle vielleicht nur projiziert sind und wo sie absolut gerechtfertigt sind und ich mich für eine Verbesserung stark machen muss.
Damit entlasse ich euch für den heutigen Tag und wünsche euch noch eine herausragende Woche!
Ergreift noch in diesen Moment die Chance eine Entscheidung zu treffen, die euch euren eigenen Wünschen und Träumen näher bringt. Und sei es auch nur der Unterschied einen Apfel zu essen.
Denkt immer daran:
Aus der Perspektive der Meditation ist jeder Zustand ein besonderer Zustand und jeder Moment ein besonderer Moment.
Jon Kabat-Zinn.
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