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Blühende Rosa Zierblüten

Liebes Journal,

Vor einem Jahr

Zu Beginn meiner Therapie in der Tagesklinik war ich mir sicher: Ich muss den Arbeitgeber wechseln. Weg von der Firma, die mit an der Verschlechterung meines Zustand beitrug. Mit dieser Idee ging ich in die Klinik, doch schnell merkte ich, dass auch in der Klinik es darum ging, dass der Mensch wieder Arbeitsfähig wird. Das war nicht böswillig, sondern ein natürlicher Prozess in unserem – maroden – Gesundheitssystem.

Während des Aufenthalts dachte ich dann daran, dass ich ja zunächst nur eine Wiedereingliederung machen könnte, um wieder ins Geschäftsleben rein zu kommen und mir – sobald ich bereit war – einfach einen neuen Job suchen könnte.

Das hielt ich für eine gute Idee und stimmte einer 10 Wochen Wiedereingliederung zu. Anschließend arbeitete ich nur noch 6 Stunden an 4 Tagen die Woche.

Zurück zur Arbeit

In der Wiedereingliederung dachte ich zunächst, dass ein neues Mindset ausreichen würde um Anstellung in der Firma zu erhalten. Doch ich irrte. Es hatte sich zu wenig, bis zu nix geändert in meinen 8 Monaten Abwesenheit und den anschließenden 10 Wochen Wiedereingliederung. Da half auch alles üben nichts. Und wenn die ganze Firma bereits kurz vor dem Kollaps steht, dann lässt sich da auch nur schwerlich wieder etwas hinbiegen.

Obwohl ich einige schöne Aufgaben in der Zeit hatte, darunter auch ein Roll Out Projekt für 50 neue Laptops mit manueller Image-Installation, Personalisierung und anschließendem Usersupport. Das hat echt Spaß gemacht. Aber ich merkte, dass mir die Arbeit dort ansonsten keinen Spaß mehr machte und viele Aspekte die dazu gehörten, für mich keinen Reiz darstellten.

Entscheidung durch Enttäuschung

Stattdessen lernte ich mit Enttäuschungen umzugehen.

Nicht erreichbare Kollegen? Okay.

Nicht erreichbarer Chef? Okay.

Fehlende Übersicht über Aufgabe? Okay.

Fehlende Aufgaben? Okay.

Kurzarbeit wegen der fehlenden Aufgaben? Nagut, ich wollte ja eh in 80% Teilzeit gehen.

Beim schlechten Umgang mit Home Office trotz Corona und der Verweigerung viele Aufgaben zu digitalisieren – zum Beispiel durch Teams-Sitzungen – hörte es bei mir dann aber auf.

Der Schritt zur Bewerbung

Es gab einen Tag, an dem ich nach Hause kam und emotional komplett im Eimer war. Ich hatte auf der Arbeit sitzen müssen, obwohl Home Office mit etwas Willen möglich gewesen wäre und der Ungeimpfte war ebenfalls im Büro. Ohne Mundschutz, aber getestet.

Erst in der Woche zuvor hatte ich mit dem Chef darüber geredet, dass ich das nicht will. Aus Angst vor dem Virus und weil ich kein Verständnis für Ungeimpfte mehr habe.

Ich schloss meine Bürotür und lüftete alle halbe Stunde ausgiebig bei niedriger Temperatur. Mein Chef sprach mit mir. Ich aß sogar Mittag mit ihm in meinem Büro. Ich weigerte mich außerhalb zu essen. Aber auf die Idee den Ungeimpften nach Hause zu schicken oder mich kam er nicht.

An dem Tag wurde dann die Arbeit für die ich ins Büro fahren sollte, übrigens verschoben. Als ich nach Hause kam schrieb ich meine Bewerbung an ein anderes Unternehmen, von dem ich wusste, dass es sich um die Corona-Eindämmung bemüht und die Kollegen nett sein werden.

Die darauffolgenden Bewerbungsgespräche und die Wartezeit von über zwei Monaten auf eine verbindliche Aussage machten mich fast verrückt, außerdem fühlte es sich mies an meinen Chef nichts davon zu erzählen.

Ob beabsichtigt oder nicht – ich war emotional abhängig von dieser Firma.

Da meldet sich niemand

Dann erhielt ich monatelang keine Rückmeldung. Ich fing an mich bei anderen Arbeitgebern zu bewerben. Bei einer Stelle passten mir die allgemeinen Arbeitsbedingungen gar nicht, die andere fand ich ziemlich gut. Auch wenn es Dinge gab (Paragrafen im Vertrag, Zeiten, reduziertes Home Office) die ich nicht so gut fand. Aber die Bezahlung war gut.

Also schickte ich eine Zusage ab und wartete auf den Vertrag zur Unterschrift. Und dann kam meine Wunschfirma zwei Monate nach der eigentlichen Absage im 23 Uhr Abends mit einer Mail: „Hey, jetzt dürfen wir dich doch einstellen!“

Und ich stürzte in eine kleine emotionale Krise! ( Danke @Quietsch_Ente fürs Auffangen!)

Mein Mann half mir natürlich auch in dem er mich in den Arm nahm und beruhigte und schließlich schlief ich ein. Am nächsten Morgen schrieb ich der bereits zugesagten Stelle eine Absage und nahm das neue Angebot an. Mit einem Mörder schlechten Gewissen, aber es geht dabei um mich und nicht um irgendeinen Arbeitgeber. Ich muss glücklich sein mit meiner Stelle!

Der Tag der Kündigung

Ich schrieb meine Kündigung schon im Februar, passte im April die Datum und den Resturlaub an und druckte das Ganze aus. An einem Dienstag. Die Übergabe wollte ich gerne persönlich machen, daher blieb es am Dienstag beim Versuch, mein Chef meldete sich spontan ab. Mittwoch – der Tag als ich der einene Stelle zugunsten der anderen absagte – hatte ich zeitgleich einen heftigen Migräneanfall und verbrachte den Tag im Bett mit Twitter und Tee.

Jetzt ist Donnerstag. Und ich sitze wieder in der Firma und warte das mein Chef reinkommt. Er weiß bereits, dass ich auf der Suche nach etwas neuen war und mit meinen Referenzen dürfte es ihn nicht überraschen, dass ich etwas neues gefunden habe. Drückt mir dir Daumen, dass es kein Drama wird!

Eine neue Arbeit

Mein neuer Job unterscheidet sich stark von meinem jetzigen Job. Er geht mehr in die Richtung Qualitätssicherung für Websites als tatsächliche administrative Arbeit. Ich glaube momentan kann ich gut damit leben und vielleicht das ein oder andere Wissen für meinen Blog mit aufschnappen. Auch wenn dort natürlich nicht mit WordPress als Backend gearbeitet wird und das Blog-CMS eine ganz eigensinnige Problemlösung erfordert.

Die neue Arbeit bedeutet auch, dass ich mich endlich fortbewege. Mein jetziger Betrieb ist meine erste langfristige Anstellung nach der Ausbildung gewesen und ich mag diese Menschen wirklich gerne. Aber Menschen zu mögen und mit ihnen zusammenzuarbeiten

Und ich freue mich unheimlich auf den neuen Lebensabschnitt der vor mir liegt!

Ein Arbeitsplatz mit einem Laptop, einen Kaffee und einem Notizblock mit Stift.

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Von Kaffeehamster (Laura)

Ich bin eine Bloggerin, die sich mit Achtsamkeit und Schreiben beschäftigt. Zudem sind meine Depression und Adipositas, sowie mein spiritueller Weg fester Bestandteil meines Weges. Mit meinem Blog möchte ich Menschen helfen selbst ein achtsameres Leben zu führen und Mut machen über die eigenen Erkrankung und Beschränkungen hinaus zu gehen um ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu führen. In meinen 30 Jahren habe ich schon einige Höhen und Tiefen hinter mir und freue mich stets in meiner Heimat Hamburg und bei meinem Mann wieder zur Ruhe zu kommen. Ich arbeite glücklich in der IT, doch möchte auf lange Sicht meinen Traum verfolgen von der Achtsamkeit und dem Schreiben leben zu können. Übrigens: Auf der "Über mich"-Seite findest du meine ZDE und meine BFFL!