Seit ungefähr drei Jahren führe ich nun ein Bullet Journal (#BuJo).
Und ich habe diesen kleinen Alltagshelfer zu kennen und zu lieben gelernt, besonders als ich in meiner Depression immer vergesslicher wurde, half mir mein Bullet Journal über die Runden zu kommen und nur die Hälfte all meiner Termine zu vergessen. Auf jeden Fall hat mir die Beschäftigung mit dem Thema in einigen Angelegenheiten die mein Leben betreffen geholfen, denn allein die Beschäftigung mit der eigenen Organisation offenbart schon schwächen, an denen man arbeiten kann. Dieser Beitrag wurde aus meinen Notizen aus dem Alten Blog rekonstruiert und in dem Zuge auch überarbeitet.
Inhalte
Was ist das überhaupt?
Ein Bullet Journal ist nicht anderes als ein Punktraster Notizbuch, wie der Name vermuten lässt. An dem Notizbuch ist im Grunde nichts besonders, sondern der Nutzer macht es besonders. Durch die nicht aufdringlichen Punkte auf dem Papier hat man einen Leitfaden für beispielsweise gerade Striche, jedoch ohne von einem Karomuster oder einem linierten Blatt in der eigenen Kreativität beschränkt zu werden.
Im Grunde kann ein gut durchdachtes Bullet Journal den handelsüblichen Terminplaner ersetzen. Wobei das BuJo auch ein/e ,Tagebuch, Ideensammlung, Notizbuch und vieles mehr ist. Im Grunde alles was ich niederschreiben möchte.
Sucht man im Internet nach Bildern eines Bullet Journals, so wird man schnell fündig. Die meisten Seiten sind aufwendig gestaltet und wirken wir „von echten Künstlern“ gestaltet. Man traut sich kaum sich selbst ran zu setzen.
Ich persönlich habe inzwischen einen Mischmasch aus praktisch und künstlerisch für mich gefunden.
Gekaufte Terminplaner sind aber auch gut!
Ja, können sie sein. Meine halten immer bis Februar durch, dann höre ich auf in sie reinzuschreiben und greife nach einem DIN A5-Notizbuch.
Das Problem, welches ich mit den meisten Terminplanern habe, ist die festgelegte Aufteilung. Zwischendurch fehlen mir ein paar leere Seiten um Dinge aufzuschreiben. Ich habe keinen Platz für Listen, für mich wichtige Dinge kann ich nicht sauber nachverfolgen und überall wieder soll ich Adressen und Telefonnummern neu Aufschreiben (dafür gibt es plötzlich 5 Seiten mit vorgedruckten Feldern …)
Zudem brauche ich einfach keine detaillierte Wochenübersicht über zwei Seiten hinweg. Eine Leere Seite pro Woche für „Mo – 9:00-10:15 Kunde XY Outlook“ würde mir als Erinnerungsstütze reichen.
Hier mal eine kleine Übersicht, wie mein Kalender aktuell aussieht:





Ideen für ein Bullet Journal
Die meisten Bullet Journals haben eine ähnliche Struktur am Anfang:
- Ein Index
- Eine Seite für den Schlüssel bzw. die Legende
- Einen Future Log für ein ganzes Jahr
Nach dieser ersten Struktur gibt es verschiedene Ideen, wie man aus dem Bullet Journal mehr als nur einen „einfachen Terminplaner“ machen kann.
- Eine Zeile / Ein Tag: Mini-Tagebuch für einen Monat. Lerne dich kurzzufassen.
- Jahresziele: Gute Vorsätze im To-do-Listen Style.
- Gewohnheitstracker: Wasche ich regelmäßig ab? Trinke ich zu viel oder zu wenig (je nach Flüssigkeit)? Wie viele Tage im Monat mache ich Überstunden?
- Fitness-Tracker: In einem Jahr mindestens 10 kg abnehmen? Wie wäre es mit einem Sinnbild dafür, welches du nach jedem abgenommenen halben Kilo weiter ausmalen darfst? Und einem Log um die Erfolge zu tracken? Und eine kleine Belohnungsliste?
- Bücher-/Musik-/Filme-/Serien-Verfolgung: Was, wie, wo? War ich bei Star Trek eigentlich bei Staffel 5 oder 7? Habe ich dieses Jahr überhaupt schon EIN EINZIGES Buch gelesen?
- Ein Periodenkalender z.B. in Pixeloptik mit Farben für Blut, Eisprung und Sex. Das macht ggf. das Nachrechnen leichter…
- Mindmaps in allen möglichen Arten und Fassungen. Schreibt zum Beispiel mal in die Mitte einer Seite: Was macht mich glücklich? Dann fang rechts oben in kleiner Schrift an Stichworte aufzuschreiben: Tee trinken, Musik hören, das Seufzen des Hundes, Maultaschen, Kekse, Twitter. Schafft ihr es bis nach ganz unten links oder müsst ihr noch mehr Dinge in euren Leben finden?
- Selfcare-Notfall-Pläne: 5 Dinge, die mich aus einem Depressiven Schub heben können. 5 Dinge, die mich nach einem stressigen Tag runterbringen. 10 Dinge, die ich hasse. 10 Dinge, die ich liebe.
- Essenspläne und Ideen für Frühstück, Mittagsessen und Abendessen. Dir fällt nix ein? Schau mal im Bullet Journal nach und koche IRGENDWAS aus dieser Liste! (für P&P-Fans: Mit Zahlen 1-20 zum Auswürfeln mit einem W20!)
- Eine Seite mit (un)nützen Wissen: Mach aus deinem Bullet Journal ein Mini-Wikipedia!
- 101. Geschichte, die eigentlich mal jemand schreiben müsste, für die sich aber bis jetzt noch kein Autor gefunden hat.
Zur Verschönerung der Seiten braucht es gar nicht viel Geschick, einfache Striche mit ein paar Kugeln oder eine Fläche auf einer schwarz-weißen Seite auf welcher bunte Punkte reingemalt sind.
Viele Nutzen gerne Bullet Journals der Marke Leuchturm. Ich mag auch die BuJos von Lemome und EMF Verlag.
Besonders angetan hat es mir inzwischen das Bullet Journal von Ryder Carroll und Leuchtturm.
Hier bleibt leider kaum etwas anderes übrig, als auszuprobieren, was euch am meisten liegt 😉
Als Stifte liebe ich Stabilos. Ob FineLiner, Filzer oder mein bionic medium. Für „Schnörkel“ nehme ich gerne einen Tombow Pinselstift. Und ich habe angefangen Sticker, Schere und Klebestift mit mir herumzutragen.
In einer Zeitschrift ist ein schönes Zitat in toller Schrift abgedruckt? Ausschneiden und Einkleben.
Mit Washi-Tape bin ich aktuell noch nicht warm geworden. „Buntes Klebeband“ ist nicht so recht meins.
Gerne nehme ich mir auch „Themen“ pro Monat vor. Beispielsweise hatte ich im letzten Bullet Journal einen „Sailor Moon“-Monat. Das Monatsblatt (2 DINA5 Seiten mit dem Monatsnamen) waren in der Schriftart des Sailor Moon Logos, ihre Brosche war drauf, die Seiten waren mal in Schuluniform-Optik oder in Pink gestaltet und ich hatte mir eine Silhouette von Princess Serenity ausgedruckt und mit eingeklebt.
Und das hilft?!
Mein Bullet Journal hilft mir zumindest mich selbst zu sortieren. Natürlich gehen mir hin und wieder Termine unter und wenn ich nicht in den Geburtstagskalender reinsehe, nützt es nichts ihn zu führen. Durch die vielen Spielereien habe ich jedoch deutlich mehr Lust „hin und wieder einfach mal dadurch zu blättern“.
Die Listen, welche über die Seiten verstreut sind und regelmäßig ergänzt werden müssen, lassen mich Erinnerungen immer wieder aufschlagen. Wodurch mir Dinge einfallen, die ich noch erledigen wollte.
Meine Monatsübersicht was das Putzen anbelangt hilft mir festzustellen, ob ich wirklich nur faul war oder es einfach zu viel Dreck für „eine putzende Person“ war. Was in einen zwei Personenhaushalt halt mal vorkommen kann. Da lässt einer von den beiden die Füße baumeln und der andere versinkt in Arbeit. Das passiert sowohl mir ganz gerne mal, als auch meinen Mann.
Außerdem helfen mir die regelmäßigen 15 min in denen ich mir die Zeit nehme den nächsten Monat hübsch herzurichten oder eine neue Liste zu Zeichnen. Früher habe ich tatsächlich Bilder gemalt, heute gestalte ich halt mein Notizbuch. Ansonsten ist mir meine „Zeit ja immer zu schade“ um nur zu Zeichnen.
Und: Legt ihr los, habt ihr schon eines oder findet ihr diese ganze „BuJo“-Sabbelei blöd? Ich freue mich immer über neue Ideen für meines 🙂
Dir gefällt was ich tue und du möchtest mir helfen meinen Traum zu verwirklichen?
Hol dir den Newsletter ins E-Mail-Postfach und verpasse keinen Beitrag mehr!
Oder findet <hier> mehr von mir und meinen Kanälen!